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Digitale Jungjäger Tasche

Prüfung zur Jagdschein-Ausbildung

Am Anfang, nach Deiner Entscheidung Jägerin bzw. Jäger zu werden, Dich also der Jagdschein-Prüfung zu stellen, kommt stets schnell die Frage „Wie läuft eigentlich die Jagdschein-Prüfung ab?“ oder „“Was muss ich denn in der Prüfung zum Jäger alles wissen und absolvieren?“.

Das Du diese Fragen in den Kopf bekommst, verstehen wir total und wissen von vielen Jagdschülern, dass diese Frage absolut normal und unumgänglich ist. Daher auf dieser Seite gerne ein paar Infos für Dich, wie so eine Jagdschein-Prüfung generell abläuft.

In Deutschland ähnelt sich die Jäger-Prüfung im Grundsätzlichen. Natürlich gibt es kleine Abweichungen und Besonderheiten in jedem Bundesland sowie von Gemeinde zu Gemeinde im Detail.

Doch grundlegend gibt es eine einheitliche Struktur in der Prüfung, welche sich durch ganz Deutschland zieht.

Jede Jagdschein-Prüfung gliedert sich in drei Teile:

Die Schießprüfung, bzw. die verlangten Schieß-Disziplinen weichen hier am deutlichsten je Bundesland voneinander ab.

Am Beispiel:

In Niedersachsen (dort absolvieren im Übrigen die meisten Jagdscheinanwärter ihre Jagdschein-Prüfung), wirst Du sowohl mit einer Büchse (also mit einem Kugelgeschoss) zwei Disziplinen ablegen, sowie eine Disziplin mit der Flinte (Schrot). Dieses gliedert sich wie folgt:

           

Schießprüfung in Niedersachsen

„Rehbock stehend Angestrichen“

5 Schüsse mit einer Büchse, wobei Du 25 Wertungspunkte von 50 möglichen Wertungspunkten erreichen musst. Hier ist die offizielle Zielscheibe (DJV Scheibe Nummer 1) 100 Meter entfernt und steht fest. Du selbst kannst Dein Gewehr an einer festen Stange „anlehnen“.

„Flüchtender Überläufer“

5 Schüsse mit der Büchse, wobei Du 2 Wertungstreffer (in den Ringen) erzielen musst, hier gibt es nur „in den Ringen“ oder „nicht in den Ringen“. Das Ziel ist eine sich von rechts nach links laufende Scheibe (DJV Scheibe Nummer 5). Du stehst dabei und hältst die Waffe freihändig, die bewegte Scheibe ist dabei 50 Meter entfernt.

„Trap“ oder „Skeet“

mit insgesamt 30 Schrotpatronen schießt Du auf 15 Wurfscheiben (eher bekannt als Tontaube). Hier musst Du insgesamt 5 der Wurfscheiben treffen. In gesamt Niedersachen ist diese Disziplin vorgegeben, doch je Prüfungsort wechselt es zwischen „Trap“ oder „Skeet“ (erklären wir später im Detail, was welche Disziplin ist!).

Schriftliche Prüfung

Die schriftliche Prüfung wird ebenfalls in jedem Bundesland abverlangt. Jedes Bundesland hat einen eigenen Fragenkatalog zur Jagdschein-Prüfung. Der Umfang dieses Fragenkatalogs ist ebenfalls je Bundesland unterschiedlich umfangreich. In Niedersachsen sind es insgesamt 2609 Fragen, in Nordrhein-Westfalen sind es wiederum nur 1.500 mögliche Fragen.

Aus diesen insgesamt möglichen, und offiziellen Fragen, wählt der jeweilige Kreisjägermeister einige aus, die Du dann, wie alle anderen Jagdschein-Prüflinge beantworten musst.

Die Fragen gliedern sich jeweils in sogenannte „Fachgebiete“, in Niedersachsen sind das:

Fachgebiet 1 – Wildtierkunde

Fachgebiet 2 – Waffenhandhabung und Munitionskunde

Fachgebiet 3 – Jagdbetrieb

Fachgebiet 4 – Brauchtum, Wildbrethygiene, Hundewesen etc.

Fachgebiet 5 – Jagdrecht und weiteres Recht.

In Niedersachsen werden Dir davon insgesamt 100 Fragen (von den 2609 möglichen Fragen) gestellt. Wie in anderen Bundesländern beantwortest Du diese Fragen im Multiple-Choise-Verfahren. Je Fachgebiet sind es also 20 Fragen, welche Du beantworten musst.

Diese Fragen werden exakt so gestellt, wie Sie im offiziellen Fragenkatalog auch aufgeführt sind, also ist Antwort „A“ auch in Deiner Prüfung die Antwort „A“ – hier unser Tipp, die Übungs-App von unseren Partnern Büffeln.Net als Hilfe mitbenutzen.

Alle Jagdschüler kommen dabei in einen Prüfungsraum und erhalten einen Zettel, also Fragebogen, welchen sie mit Namen kennzeichnen und dann beantworten müssen – dies ist immer zuerst das Fachgebiet 1. In der Regel gibt es immer zwei Versionen, damit man nicht abgucken kann (wir kennen das aus der Schule). Wenn Du Deinen Fragenkatalog abgegeben hast, gibst Du den ausgefüllten Fragenkatalog ab und verlässt den Raum. Nachdem der letzte Jagdschüler seinen Fragenkatalog abgegeben hat, werden diese ausgewertet und danach alle zurück in den Prüfungsraum gebeten, dann erhalten alle den zweiten Fragebogen mit den nächsten 20 Fragen, dies ist dann das Fachgebiet 2. Und so geht es weiter, bis alle das Fachgebiet 5 abgegeben haben. Je Fachgebiet hast Du 30 Minuten Zeit, erfahrungsgemäß (bei unseren Jagdschülern) bist Du nach 5 Minuten mit jedem Fachgebiet und seinen 20 Fragen fertig.

Mündlich-/Praktische Prüfung

Die mündlich-/praktische Prüfung ist ebenfalls in jedem Bundesland ein Bestandteil jeder Jagdschein-Prüfung. Diese ähnelt sich, wie der Ablauf der schriftlichen Prüfung, sehr.

Lediglich die üblichen Fragen, die „Klassiker Fragen“ weichen voneinander ab. Das ist begründet darin, das in jedem Bundesland die Wildarten unterschiedlich sind, so werden im Norden eher mehr Fragen zu Federwild gestellt und im Süden eher Fragen zu Gamswild etc.

In Niedersachsen, wie auch in den anderen Bundesländern gliedert sich die mündlich-praktische Jagdschein-Prüfung in die genannten Fachgebiete auf.

Doch was passiert in jedem Fachgebiet, hier anhand von Niedersachsen, hier dauert die Prüfung je Fachgebiet 15 Minuten.

 

Fachgebiet 1

Hier werden Dir diverse Präparate sowie Schädelpräparate gezeigt, welche Du benennen, also erkennen musst. Dies umfasst natürlich alle Wildarten vom Schalenwild bis Federwild.

 

Fachgebiet 2

Dies teilt sich in drei Elemente auf, einmal wirst Du zu jagdlicher Munition befragt, dann wirst Du eine Waffe aus unterschiedlichen Ausgangssituationen „sichern“ sowie mit der Waffe diverse mögliche Jagdsituationen nachstellen müssen, hier werden einige Situationen den Schuss nicht ermöglichen, z. B. hast Du keinen Kugelfang (also die Kugel würde unkontrolliert weiter fliegen, sie muss aber immer im gewachsenen Boden eintreten wenn es aus dem Wild austritt oder Du daneben schießt), manchmal kannst Du das Schussfeld vor dem Wild oder hinter dem Wild nicht einsehen (also sicherstellen, dass keine Menschen gefährdet werden).

 

Fachgebiet 3

Zunächst wirst Du hier einige Jagdsituationen auf Fotos beurteilen, also Fotos mit unterschiedlichem Wild. Dabei wirst Du bestimmen, ob Du einen Schuss antragen kannst oder nicht, oder es sind mehrere Stücke auf einem Foto und Du musst beurteilen, welches Du davon erlegen kannst oder solltest.

Darüber hinaus wirst Du Saat-Samen erkennen sowie oftmals Bäume und Sträucher, welche am Prüfungsstandort wachen.

Das Finale dieser Prüfung ist dann aber die Simulation einer Gesellschaftsjagd. Hier wird nachgestellt, dass Du auf der Jagd mit anderen Jägern bist und erhältst eine Einweisung was und wie erlegt werden darf, genau wie im echten Jägerleben. Dazu kommen Fragen zur Sicherheit (VSG 4.4 … schon mal merken). Dabei wirst Du eine Waffe bekommen und auch hier werden Dir imaginäre Wildtiere angesagt und Du musst beurteilen ob Du schießen kannst.

 

Fachgebiet 4

Dies ist das heterogenste und umfangreichste Fach, doch auch hier ist die Prüfung nur 15 Minuten lang, somit geht es nicht sehr in die Tiefe.

In der Regel beginnt die Prüfung mit Fragen zum Hundewesen, also welche Jagdhunde-Prüfungen gibt es, welche Rassen unter den Jagdhunden gibt es und welches Ausbildungsmaterial wird verwendet.
Darauf folgt in der Regel die Abfrage nach Decken und Schwarten (Umgangssprachlich Felle), also eine Erkennung von der gegerbten Haut von unserem Wild, hier siehst Du z. B. ein Rehwild und musst es erkennen, einen Dachs, ein Schwarzwild etc.

Danach kommen dann meist die Brüche (die Jäger-SMS wie wir gerne sagen), also einige wenige abgebrochene Zeichen, mit denen wir Jäger uns Informationen hinterlassen ohne zum Telefon greifen zu müssen (oft hat man im Wald und Feld nämlich keinen Funkempfang!)

Abschließend werden Wildkrankheiten ein Thema sein.

 

Fachgebiet 5

Dies ist wohl für die meisten Jagdschüler das „trockenste“ Fachgebiet, doch umfasst es nur wenige wichtige Paragraphen zum Jagdrecht, dem Recht wenn es um Pachtverträge geht. Also was ist erlaubt und was nicht, und wann und wie kann man ein Revier pachten etc.

Dies mag jetzt nach sehr sehr viel Wissen klingen – und ganz ehrlich, das ist es auch. Daher wird die Jagdschein-Prüfung auch „Grünes Abitur“ genannt. Und mit Deinem Jägerzeugnis erhältst Du auch eine der verantwortungsvollsten Berechtigungen, welche man in Deutschland erhalten kann, immerhin darfst Du dann frei mit einer Waffe im Revier sein, und diese Waffe auch dahin transportieren und natürlich diese Jagdwaffen auch zuhause aufbewahren. Und noch größer ist die Verantwortung, da Du dann auf lebende Wesen schiessen darfst und Ihnen das Leben nehmen kannst – somit ist Demut und Bedacht das oberste Gebot. Dafür muss es eine Selektion geben, damit dies nicht jeder kann, nur jede Menschen die sich in der Natur auskennen und all dies beurteilen können und auch die sogenannte Verlässlichkeit mitbringen. Zum Thema Verlässlichkeit werden wir ebenfalls eingehen, auf dieser Website.

Doch ob Du dieses umfangreiche Wissen auch verstehen wirst, ist abhängig von Deiner Ausbildung.

Hier greift wieder unser Motto „Verstehen statt Büffeln“ und „können durch Tun“. Die richtige Lerndidaktik ist die Basis, damit Du all diesen Lernstoff und das Wissen für die Jagdschein-Prüfung sowie dem Jägerleben auch erwerben wirst, und schlussendlich auch handlungsfähig auf der Jagd wirst.

Hierzu haben wir eine ganz andere Art der Jagdschein-Ausbildung kreiert. Dieses ist über 20 Jahre erwachsen – früher haben wir auch klassisch im Frontalunterricht ausgebildet, doch dann wurde uns klar, dass dies viel besser und effizienter geht. Seitdem gibt es unsere Jagdscheinausbildung der Jagdschein-Akademie.

Möchtest Du darüber mehr erfahren, dann registriere Dich zu unserem Kennenlern-Paket, der Digitalen Jungjäger Tasche.

Wir hoffen, dass wir Dir mit diesem Beitrag die wesentlichen Fragen zum Ablauf der Jagdschein-Prüfung näher gebracht haben und freuen uns, wenn wir auch persönlich bald von Dir hören, egal auf unserem YouTube Kanal, unserer Facebookseite, unserer Facebookgruppe oder auch direkt über Deinen Anruf.

Horrido und Waidmannsheil,

das gesamte Team der Jagdschein-Akademie

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